Darstellung meiner Arbeit

Grundlage meiner Arbeit ist eine Vertiefung in die Natur mit ihren Verwandlungsprozessen als deren Teil ich mich erlebe. Das eigene Entdecken innerer Prozesse in der Bearbeitung des Materials Papier führt zu immer neuen Gestaltungen des Entstehens und Vergehens, des Zerstörens, Umwandelns und Neuschöpfens.

Einführung zur Ausstellung "Luftiges Gelände"

2016 Kunsthaus Alte Mühle Schmallenberg von Dr. Andrea Brockmann, Kunsthistorikerin

Was die Seele betrifft - 7 Räume

Von Dr. Martin Gesing, Leiter Stadtmuseum Beckum
aus dem Katalog zur Ausstellung

2014

Geheimes Leben

Von Ariane Hackstein
2012

Keine Angst vor Blumen

Eröffnungsrede von Dr. Donatella Chiancone-Schneider
2012

Natürlicherweise

Eröffnungsrede von Dr. Elisabeth Kessler-Slotta
Ausstellungseröffnung im Torhaus Rombergpark
Städtische Galerie Dortmund – 19.02.2012

Blattwerk

Blattwerk von Peter Schmieder
aus Katalog 2009

Papierarbeiten

Papierarbeiten - Rede zur Ausstellungseröffnung 24. Mai 2009
Galerie Haus Herbede, Witten
von Dr. Hermann Ühlein

Stadtgalerie Altena

Einführung von Barbara Bergmann
2007

Papierarbeiten

Vorgefertigte graue Buchbinderpappe wird gewässert, gelöchert, aufgeraut, bemalt, in Stücke gerissen und neu zueinander gefügt. So entstehen filigrane Objekte mit unterschiedlicher Ordnungsstruktur. Die Oberfläche trägt Spuren des Verarbeitungsprozesses. Sie ist spröde, rissig und fleckig. Die Objekte werden leicht, luftig und raumgreifend. Durch Bearbeiten, Zerstören, Umwandeln und Neuordnen des vorgegebenen Materials, im Mitvollzug innerer Prozesse, wird der Weg frei für eine neue Gestalt. Diese kann im Auge des Betrachters über sich hinauswachsen so wie die Linien in den Zeichnungen über den Bildrand hinausführen.

Großformatige Zeichnungen

Mit einem großen Nagel als Zeichenstift ritze ich das transparente Papier. In beständiger Bewegung im Fluss des Atmens verdichten sich die Linien und schwingen über die Bildgrenze hinaus. Durch Bestäuben der Rückseite mit Graphitstaub treten die Nagelspuren als Zeichen einer inneren Landschaft hervor.

Tuschezeichnungen

Die Tuschezeichnungen basieren auf einer intensiven Vertiefung in die Natur; darauf, deren vitalen Rhythmus zu erfassen. Im Zustand einer absichtslosen Konzentration entstehen spontane Gesten.

Anmerkungen zu Werken von Christiane Schlieker-Erdmann (2008 von Sepp Hiekisch-Picard)

Christiane Erdmann-Schlieker zeigt neue Arbeiten aus den Jahren 2007 und 2008. Ihr künstlerisches Medium ist das Papier, das sie traditionell als Bildträger für Zeichnungen gebraucht, das sie aber auch experimentell einsetzt, indem sie es zerreißt, zerbricht, neu zusammenfügt zu unerwarteten Gestaltungen. Sie „re-naturiert“ das vom Menschen geformte Naturmaterial, dekonstruiert es, um aus dem Chaos etwas Neues, Eigenes entstehen zu lassen. In ihren Installationen reagiert sie auf den umgebenden Raum, deutet und interpretiert ihn mit ihren Arbeiten neu.

„Grundlage meiner Arbeit ist eine Vertiefung in die Natur mit ihren Verwandlungsprozessen als deren Teil ich mich erlebe. Das eigene Entdecken innerer Prozesse in der Bearbeitung des Materials Papier führt zu immer neuen Gestaltungen des Entstehens und Vergehens, des Zerstörens, Umwandelns und Neuschöpfens“, kommentiert die Künstlerin ihre Arbeitsmethode selbst.

Es geht ihr um einen anderen Naturbegriff, der nicht statisch, sondern prozessual und fließend zu denken wäre: Spinozas „natura naturans“, die sich immer wieder neu schaffende Natur im Gegensatz zur objektivierten, fertigen , technisch vermessenen „natura naturata“, bietet sich als Reflexionshorizont an: Nicht als fertige Artefakte, sondern als sinnliche Anschauungsmodelle für das Nicht-Fixierbare, Ungreifbare der Natur sollten Christiane Schlieker-Erdmanns Werke und Installationen gelesen werden.

In ihren Transparentpapier-Arbeiten übersetzt sie Natureindrücke - das Flimmern des Lichtes in den Blättern einer Waldlichtung, das Wehen des Windes, das Gleißen des Lichts auf der sich kräuselnden Oberfläche eines Sees oder Teichs – in ein autonomes Zeichensystem, das sich auf den sehr sensiblen, hautartigen Oberflächen ihrer Papiere einschreibt. Die Natur, um die es Christiane Schlieker-Erdmann geht, ist nichts Festgefügtes, Statisches, dessen man sich mit einer nachahmenden zeichnerischen Geste bemächtigen kann. Der „Atem der Natur“, das Flüchtige, Prozesshafte, niemals Eindeutige in der Natur versucht sie in ihren Papierarbeiten einzufangen. In ihnen wird etwas von der inneren Kraft der Natur spürbar: die Künstlerin schafft visuelle Metaphern, um einer gebärenden Natur Ausdruck zu verleihen, der sie sich selbst nur meditativ, im Bewusstsein Teil zu haben an ihr, nähern kann.

Sepp Hiekisch-Picard